Bruxismus

Zeichen von Streß?

Das Knirschen ist eine Form des Stressabbaus und findet hauptsächlich in der Nacht statt. Auch Kinder können schon im Alter von 5 Jahren eine „Knirschsymptomatik“ entwickeln. Die Zeichen sind Abnutzungen der Zahnkau- und schneideflächen (Abrasion) sowie Muskeltonusveränderungen bis hin zu Fehlhaltungen des Kiefers und den daraus resultierenden Kiefergelenksstörungen.

Eine Therapie ist i.d.R. nicht einfach, da auch psychosoziale Faktoren adjuvant therapiert werden sollten. Zum Schutz der Zähne ist eine „Knirscherschiene“, die vorwiegend nachts getragen werden sollte, das Mittel der Wahl. Bevor man also seine natürlichen Zähne „kaputt beisst“, sollte man lieber das „Plastik“ durchlöchern.

Komplexe Fälle von Myoarthropatien lassen sich wie folgt symptomatisch darstellen:

  • Eingeschränkte Kieferöffnung
  • Knacken der Kiefergelenke bei Mundöffnung- und schließung
  • Ausstrahlende Schmerzen in Mund, Gesicht, Kopf-, Nacken, Schulter oder Rücken, Hals-Wirbelsäulen-Schulterprobleme, eingeschränkte Kopfdrehung, Kopfschmerzen
  • Tinnitus

Gerade auch nach neuem Zahnersatz und fehlerhafter Bissrekonstruktion versucht das Mukel-Gelenk-System diesen Fehler zu kompensieren und es entwickelt sich deshalb eine schmerzhafte Veränderung bis hin zu irreversiblen Schäden am Kauapparat. Deswegen ist es wichtig, eine entsprechende Funktionsanalyse bei jedem umfangreichen Zahnersatz anzufertigen.

Leider betreffen Kiefergelenkserkrankungen Frauen häufiger als Männer (5:1). Nach neuen Erkenntnissen wird die Multiple Sklerose in Zusammenhang mit Kraniomandibulären Dysfunktionen gebracht.