Parodontalbakterium kann Herzgewebe schädigen und Vorhofflimmern begünstigen

Die (zahn-)medizinische Forschung geht schon länger von einem möglichen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herzrhythmusstörungen aus. Eine neue Studie der Universität Hiroshima, Japan, zeigt nun, wie das Parodontalbakterium „Porphyromonas gingivalis“ über den Blutkreislauf ins Herz gelangen kann, das Herzgewebe schädigen und Vorhofflimmern begünstigen kann.
Die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen der Zahn- und Mundgesundheit sowie der Allgemeingesundheit sind wissenschaftlich immer besser erforscht und zunehmend auch im öffentlichen Bewusstsein verankert. So sind Patientinnen und Patienten, die unter einer Parodontitis leiden, häufiger von kardiovaskulären Erkrankungen betroffen. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2023 bezifferte das erhöhte Risiko für Vorhofflimmern mit rund 30 Prozent. Die nun seitens der Universität Hiroshima veröffentlichte Studie zeigt, dass Bakterien wie Porphyromonas gingivalis in das Herzgewebe gelangen und dort krankhafte Umbauprozesse anstoßen können. Es fördert den Aufbau von Narbengewebe (Fibrose), was die Struktur des Herzens verändert, elektrische Signale stört und das Risiko für Vorhofflimmern erhöht.
Anhand von Tiermodellen wurde gezeigt, dass Porphyromonas gingivalis nach einer Infektion der Zahnpulpa im Herzgewebe nachweisbar ist. Auch beim Menschen fanden die Wissenschaftler entsprechende Belege: In Gewebeproben von insgesamt 68 Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern, die sich einer Herzoperation unterzogen, konnte das Bakterium nachgewiesen werden. Bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis war die Menge besonders hoch.
Strukturierte PAR-Behandlung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen
Wenn Parodontalerkrankungen frühzeitig und systematisch behandelt werden, könnte auf diese Weise auch das Risiko für Herzrhythmusstörungen gesenkt werden. Somit ist die Budgetierung insbesondere von PAR-Leistungen neben ihren unmittelbaren negativen Auswirkungen auf die Mundgesundheit zugleich schädlich für eine gute Vorbeugung von kardiovaskulären Erkrankungen.